NEMP Nuclear Electromagnetic Pulse

nuklearer elektromagnetischer Puls
Bei der Explosion eines Atomsprengkörpers werden im Rahmen einer nuklearen Kettenreaktion große Energiemengen freigesetzt. Unter anderem entsteht dabei ein Gammastrahlungsimpuls [prompte Gammastrahlung], der etwa 0.1% der Gesamtenergie auf sich vereinigt und etwa 1000 ns dauert. Die Gammastrahlen lösen in der Atmosphäre aus den Luftmolekülen Elektronen heraus und generieren dadurch einen Elektronenstrom, der von starken elektrischen Feldern begleitet ist. Diese nur sehr kurz währende Erscheinung wird als nuklearer elektromagnetischer Puls bezeichnet. Seine Auswirkung ist besonders dann von Bedeutung, wenn der Kernsprengsatz in großer Höhe [>30 km über der Erdoberfläche] ausserhalb der Erdatmosphäre detoniert. Bei einer solchen sogenannten exoatmosphärischen Nuklearexplosion wird auf der Erdoberfläche keine Druck- oder Hitzewelle wahrgenommen, jedoch treten in Bodennähe, je nach der Höhe des Explosionszentrums, in weiten Gebieten [Radius einige hundert bis zu mehreren tausend Kilometern] starke pulsförmige elektromagnetische Felder in Erscheinung, die in ihrer Intensität denen von Blitzentladungen gleichen [bis 50 kV/m], die aber wesentlich kürzere Anstiegszeiten von ca. 1 bis 5 ns bei eine Impulslänge > 100 ns haben. Wie bei Blitzschlägen können dadurch in Kabeln und Leitungen sehr hohe Spannungen induziert werden, die aber infolge der sehr viel steileren Flanken mit üblichen Überspannungsableitern nicht beherrschbar sind