Modenverwirbelungskammer

Mode-Stirred Chamber / Stirred-Mode oder Reverberation Chamber
Nach IEV 723-03-30 Raum, speziell dafür ausgelegt, lange Nachhallzeiten zu erzielen. In der EMV-Mess- und Prüftechnik: Testumgebung für Störfestigkeits- und Störemissionsuntersuchungen an elektrischen und elektronischen Komponenten und Betriebsmitteln bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Durch Metallwände elektromagnetisch geschirmte Kabine [Hohlraumresonator], in der es durch vielfache Reflexionen von elektrischen Wellen zur Anregung sogenannter Moden kommt. Eine Sendeantenne bestrahlt ein drehbewegliches metallisches Reflektorgebilde [Modenrührer, Stirrer, Tuner], der die Moden verwirbelt. Dadurch entsteht in der Kammer ein räumlich begrenztes homogenes elektrisches Feld, das für die Störfestigkeitstestung elektronischer Geräte genutzt werden kann. Gegenüber konventionellen Testeinrichtungen wie Freifeldtestgelände, Absorberhallen oder GTEM-Zellen ermöglicht die MVK innerhalb eines weiten Frequenzbereichs große Testvolumen homogener Feldstärke mit geringer Leistung zu erzeugen. So beträgt die notwendige Leistung für eine Feldstärke von 20 V/m etwa 1 Watt. Da ausserdem die Rotation der Prüflinge entfällt und die Antennenhöhe während der Prüfung nicht verändert werden muss, werden zeitsparende und kosteneffektive Messungen ermöglicht. Bei Störemissionsuntersuchungen wird die vom Prüfling emittierte Störleistung gemessen. Die Anwendung der MVK ist in der Norm IEC 61000-4-21 beschrieben. Neben den stationären Modenverwirbelungskammern gibt es mobile Testkammern mit Wänden aus leitfähigen Textilien, die um das Prüfobjekt aufgebaut werden, bei denen die Modenverwirbelung durch mechanisches Bewegen der Wände erzeugt wird. Hierzu siehe TIRC und VIRC