Apertur

Aperture
der Begriff „Apertur“, hergeleitet vom lateinischen apertus: auf, offen, geöffnet, dient in den verschiedensten Fachgebieten wie Optik, Akustik, Radartechnik, Antennentechnik und auch in der Medizin zur Charakterisierung von Öffnungen und Öffnungsbereichen und damit verbundener Phänomene. Im Bereich der EMV bezeichnet Apertur die technisch reale Öffnung in einem elektromagnetischen Schirmgebilde, durch die elektromagnetische Felder hindurchdringen können. Solche Öffnungen sind z.B. bei Geräten Durchbrüche für Anzeige- und Bedienelemente, Durchführungen für Daten-, Signal-, Steuer- und Versorgungsleitungen, Lüftungsöffnungen aber auch Fugen bzw. Schlitze zwischen Gehäuseteilen sowie an Türen, Klappen, abnehmbaren Wänden u.ä. Sie können die Schirmwirkung eines metallischen Gehäuses drastisch verschlechtern.
Zur Verdeutlichung dieses Effekts sei eine Schirmwand mit einer spaltförmigen Öffnung der Länge a und der Breite b << a betrachtet. Mit der Wellenlänge λ des zu dämpfenden Feldes folgt nach H.W. Ott für die Schirmdämpfung SE /dB ≈ – 5,54 – 20 lg(a /λ). Danach darf die Spaltlänge a höchstens 1/10 bis 1/20 der Wellenlänge λ betragen, wenn eine minimale Schirmungsgüte von etwa 15 bis 20 dB noch gewährleistet sein soll. Beispielsweise ist für SE ≈ 20 dB bei f = 300 MHz eine Spaltlänge von höchstens 50 mm zulässig.
Der Vermeidung bzw. Beherrschung entsprechender Lecks ist daher bei der Konstruktion von Schirmgebilden besondere Aufmerksamkeit zu schenken.